Die Sonne lacht, die Temperaturen locken uns ins Freie – zum Grillen, zur Gartenparty oder zu einem ausgedehnten Bummel durch die Stadt. Und zur Bratwurst gibt es dann schon mal ein Bier, zur Pasta ein Glas Wein oder einen Aperol-Spritz ganz einfach so. Alles klar soweit – und dann treffen wir überraschend Jens und Katrin, mensch – lange nicht gesehen, setzt euch doch dazu, … na okay, dann nehm ich auch noch ein Glas, das Leben ist kurz und man muss die Feste schließlich feiern, wie sie fallen. Ach ja, wer fährt denn überhaupt?
Das Problem bei Alkohol
Auch, wenn er natürlich nicht allzu gesund ist, ist Alkohol an sich gar nicht das primäre Problem – man trinkt halt ein Gläschen und beim nächsten sagt man cool „Nein, danke.“ Aber genau so einfach ist es eben nicht: Unser Körper folgt beim Genuss von alkoholischen Getränken nämlich einer einfachen Formel, die lautet: Geht’s mir nach einem Glas gut, dann geht es mir nach zweien noch besser. Und was bei zweien klappt, das geht doch auch bei drei oder vier. Hier ist also ein wenig Willensstärke gefordert – genau die aber schwindet mit dem Genuss von Alkohol, und der kleine Teufelskreis fängt an, sich zu drehen.
Alkohol am Steuer: Wie viel Promille sind erlaubt?
Muss man mit dem Auto nach Hause, trinkt man natürlich am besten überhaupt nichts. Allerdings ist der Gesetzgeber in Maßen tolerant, wenn es um die Fahrtüchtigkeit geht: In Deutschland gibt es für Kraftfahrer drei verschiedene Grenzwerte:
ab 0,3 ‰ Alkohol im Blut
Eine Verurteilung wegen Trunkenheit im Verkehr (§ 316 StGB) oder wegen Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c Abs. 1 StGB) ist möglich, wenn die (relative) Fahruntüchtigkeit die Ursache für einen Unfall oder eine gefährliche Verkehrssituation war.
ab 0,5 ‰ Alkohol im Blut
oder ab 0,25 mg/l Alkohol in der Atemluft wird ein Kraftfahrer wegen einer Ordnungswidrigkeit nach § 24a Abs. 1 StVG verfolgt, selbst wenn es zu keinerlei alkoholbedingten Ausfallerscheinungen gekommen ist. Die „0,8 ‰-Grenze“ gibt es seit dem 1.4.2001 nicht mehr.
ab 1,1 ‰ Alkohol im Blut
beginnt der Bereich der absoluten Fahruntauglichkeit. Ein Kraftfahrer macht sich ab diesem Alkohol-Spiegel wegen Trunkenheit im Verkehr (§ 316 StGB) oder – wenn ein Unfall passiert oder beinahe passiert wäre – wegen Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c Abs. 1 StGB) strafbar.
Wann ist der Alkohol wieder abgebaut?
Wenn man denn schon was getrunken hat, wie lange dauert es, bis der Alkohol wieder abgebaut und der Mensch wieder nüchtern ist? Das Hauptorgan zum Abbau von Alkohol im menschlichen Körper ist die Leber. Hier finden etwa 95 bis 98 % des Alkoholabbaus im Körper statt. Zusätzlich wird auch über Haut, Lungen und Nieren der Alkohol in schwachen Mengen ausgeschieden.
Der Alkoholabbau durch die Leber dauert eine bestimmte Zeit. Dabei werden pro Stunde im Körper etwa 0,1 bis 0,2 Promille abgebaut. Die Geschwindigkeit des Abbaus hängt allerdings auch von unterschiedlichen Faktoren ab wie zum Beispiel vom Gewicht und vom Geschlecht der Person. So erreichen Männer schneller einen hohen Promillewert als häufig angenommen. Ein 80 kg schwerer Mann kommt beispielsweise beim Konsum von 0,3 Liter Bier auf 0,21 Promille Blutalkoholgehalt. Die gleiche Menge Alkohol führt beim Verzehr durch eine Frau zu einer höheren Konzentration von Blutalkohol. Frauen erreichen also eher einen hohen Promillewert als Männer, weshalb Alkoholabbau bei Frauen auch etwas länger als bei Männern dauert.
Der Vorgang des Alkoholabbaus im Körper lässt sich, anders als häufig behauptet, nicht beschleunigen. Es helfen also weder Schwitzen, kalte Duschen noch Bewegung an der frischen Luft oder starker Kaffee, um den Abbau zu anzutreiben. Mehr als 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde schafft eine Leber einfach nicht.
Limits setzen!
Wie oben schon gesagt: Mit dem Alkohol werden Hemmschwellen niedriger und dadurch wird eben auch die Stimme der Vernunft leiser, die uns mahnt, nicht noch mehr zu trinken. Um diesen Mechanismus auszuhebeln, muss man sich vorher (also nüchtern) ein Limit setzen, das dann eisern einzuhalten ist.